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Sind Mütter geeignete Traurednerinnen?

Wenn eine Frau Mutter wird, ändert sich ihr Leben radikal. Das eines Vaters natürlich auch, aber in der Regel ist es für ihn kein Problem, sich hier und da auszuklinken, mit seinen Freunden was trinken zu gehen und zumindest ab und zu wieder ins "alte" Leben einzutauchen. Für eine Mutter sieht das meist anders aus. Mit oder ohne Stillen ist sie meist die Bezugsperson Nr. 1 und bleibt das auch für eine lange Zeit. Schnell geht dann der Spagat los zwischen den Bedürfnissen des Babys, des Partners und der Mutter selbst. Will oder muss sie nach einiger Zeit wieder arbeiten gehen? Will sie sich vielleicht sogar selbst verwirklichen und mit Familie ihre Träume leben?






Nun, bei mir war es so, dass ich meine Träume und mich selbst verwirklichen wollte. Auch um meinen Söhnen vorzuleben, wie glücklich und zufrieden es macht, einen erfüllenden Job zu haben und sich eben tatsächlich selbst zu verwirklichen.


Ich habe hier zu Hause ein unheimlich engagiertes Familiennetz. Eure Hochzeit steht an und meine Kinder sind krank? Kein Problem - der Papa, Oma und Opa - sie alle sind gleichwertige Bezugspersonen und sorgen dafür, dass es niemandem an etwas fehlt.


Als freie Traurednerin habe ich täglich Kontakt zu meinen Brautpaaren, Interessenten oder anderen Dienstleistern und all das muss mit der Familie gut koordiniert werden, weil ein Tag ja nicht plötzlich mehr Stunden hat. Effizienz ist ein großes Schlüsselwort für berufstätige Mütter und auch in der Hochzeitsbranche ist Effizienz fantastisch. Möchte ich eine Entscheidung ewig lang mit mir herumtragen? Möchte ich unnötig lange auf Antworten warten? Oder will ich Nägel mit Köpfen machen, Antworten bekommen, wenn ich sie brauche und Hilfe, Trost, Zuspruch, eine Meinung oder einen Rat erhalten, wenn ich danach frage? Als verheirate Frau und vor allem als Mutter kenne und spüre ich die Bedürfnisse meiner Kunden und kann erkennen, wenn ich gebraucht werde, wenn es schnell gehen muss oder wenn wo eine helfende Hand gebraucht wird.


In der Vorbereitungsphase gilt das für mich genauso wie am Tag der Hochzeit selbst. Als Mutter schaue ich nicht nur auf mich sondern immer auch auf mein Umfeld. Es braucht jemand Hilfe mit dem Rollator? Es sind Kinder bei der Trauung und die Eltern schauen etwas bekümmert, weil sie nicht wissen, wie der Nachwuchs während der Trauung sein wird? Schläfrig? Aufgedreht? Ungeduldig? Sobald ich wahrnehme, dass jemand etwas brauchen kann - eine helfende Hand oder einfach nur ein paar freundliche Worte - tue ich, was ich kann, um euren Hochzeitsgästen, den anderen Dienstleistern oder auch der Location-Leitung ein gutes Gefühl zu vermitteln. Absprachen erfolgen mit allen beteiligten nicht auf die Schnelle kurz vorher sondern mit ausreichend Vorlauf für alle.


Ob das nur Mütter können? Natürlich nicht! Ob das alle Mütter können? Wahrscheinlich auch nicht. Jeder ist genau so, wie er ist. Und es wäre so schrecklich öde, wenn wir alle gleich wären... Ich kann aber für mich sagen: Das Muttersein hat mich stark verändert - und es hat mir viele neue Eigenschaften beschert, die auch für mich als Hochzeitsrednerin sehr hilfreich sind. Allen voran meine neugewonnene Effizienz. Hilfsbereit und empathisch war ich früher schon - aber ich hab auch gern mal getrödelt - das gibt es jetzt nicht mehr. Und das finde ich fantastisch für den Job als Traurednerin. Legen wir los? Dann los!


Eure Sylvia Ritter

Hochzeitsrednerin aus dem Kreis Tuttlingen


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